Kunstinstallation

Exponatreihe „Was hat das mit mir zu tun?” 

Kunst schafft Interpretationsspielräume und belebt dadurch gesellschaftliche Diskussionen – auch jene über die Bioökonomie. Sie kann Spannungsfelder und Widersprüchlichkeiten aufdecken, dabei helfen, Gedanken und Gefühle zu formulieren, aber auch vermeintlich Konträres verbinden.  

Die Exponate aus der Reihe „Was hat das mit mir zu tun?” vermitteln beispielhaft die vermeintliche Mehrdeutigkeit und Widersprüchlichkeit unterschiedlicher (technischer) Innovationen, die auch in der Bioökonomie eine Rolle spielen. Neuartige Produkte und Verfahren, die Chancen für Fortschritt aufzeigen, jedoch zugleich Naturbegriff und individuelles Handeln in Frage stellen, stehen dabei im Fokus. Himbeergeschmack, der aus dem Bioreaktor kommt und Ressourcen sowie die Umwelt schonen kann. Oder Hummeln, die als Nutztiere im Winter Pflanzen im Gewächshaus bestäuben, aber nach getaner Arbeit nicht in die Freiheit entlassen werden dürfen. Solche Beispiele erzeugen Situationen, in denen gesellschaftliche und persönliche Konzepte wie Natürlichkeit und Nachhaltigkeit in Frage gestellt und mitunter gegeneinander abgewogen werden müssen. 

Die Installationen sollen dazu anregen, über persönliche Wünsche und Erwartungen im Umgang mit der Natur nachzudenken. Daraus könnte sich eine Positionierung gegenüber bioökonomischen Fragen entwickeln – ein wichtiger Baustein, um an gesellschaftlichen Diskursen zur Bioökonomie teilnehmen zu können.  
Die hier präsentierten Installationen wechseln gemeinsam mit den wöchentlichen Themenschwerpunkten der Ausstellung. Sie bilden darüber hinaus den Ausgangspunkt für die Workshop-Reihe „An die Natur“, welche sich näher mit dem Wandel des Naturbegriffs auseinandersetzt.  

In Kooperation mit Stefan Schwabe und Jannis Hülsen. 

Jérôme Gautier