Gesellschaft – Forschung – Dialog
Themenschwerpunkt der fünften Woche
Die Bioökonomie hat in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten eine Institutionalisierung erfahren. Das bedeutet, dass sich immer mehr Organisationen, Institutionen und Gremien ganz konkret der Ausgestaltung, Förderung und Kritik von Bioökonomie widmen. Und das auf allen gesellschaftlichen Ebenen.
In Deutschland hat sich die Politik auf eine Nationale Bioökonomiestrategie verständigt. Darin sind Grundsätze, Ziele und Maßnahmen für die Umsetzung einer biobasierten Wirtschaft beschrieben. Der Bioökonomierat, ein wissenschaftliches Gremium, berät die politischen Vertreter*innen dabei. Auch auf EU-Ebene und in vielen anderen Ländern weltweit sind bereits regional angepasste Bioökonomiestrategien entstanden.
Blickt man auf Deutschland, ist ein besonders hoher Entwicklungssprung bei der Bioökonomie-Forschung zu beobachten. Da die Bioökonomie in so viele Wirtschafts- und Industriebereiche Einzug hält, gibt es auch zahlreiche wissenschaftliche Disziplinen, die sich mit ihr beschäftigen. Neben der naturwissenschaftlichen Verortung bei Biologie und Chemie sind dies vor allem Wirtschafts-, Politik- und Sozialwissenschaften. Hinzu kommen verschiedene technische Disziplinen sowie in zunehmendem Maße der Bereich Kunst.
Doch Bioökonomie geht uns alle an! Sie geschieht nicht nur in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, sondern ganz konkret in der Lebenswirklichkeit der Menschen. Aus diesem Grund erscheint es nur folgerichtig, dass Debatten über Bioökonomie allen offen stehen sollten und sich möglichst viele Menschen daran und somit an der Gestaltung einer
biobasierten Wirtschaft beteiligen. Das kann zum Beispiel auf zivilgesellschaftlichem Wege passieren, indem man sich in Vereinen engagiert oder sich etwa in politisch initiierte Formate im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2020/21 einbringt.
Um einen wirksamen, öffentlichen Diskurs über Bioökonomie zu ermöglichen, muss jedoch vor allem auch ein Dialog zwischen Gesellschaft und Wissenschaft stattfinden – ein Dialog auf Augenhöhe. Voraussetzung dafür ist eine Kommunikation von Forschung, die von der interessierten Öffentlichkeit verstanden wird. Diese Art der Informationsvermittlung fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) auf unterschiedliche Weise und auch das Museum für Naturkunde Berlin (MfN) ist ein Ort, an dem Wissenschaftskommunikation zu Hause ist. Das Kooperationsprojekt NaturFutur knüpft hier an und möchte weitere Impulse geben.
Dem Bereich Gesellschaft|Forschung|Dialog ist auf dem Experimentierfeld nicht explizit ein Ausstellungsbereich zugeordnet. Vielmehr zieht sich das Thema übergeordnet durch alle Elemente der Ausstellung. In einer Info- und Leseecke finden sich allerlei Informationen zu Bioökonomie und zum Wissenschaftsjahr 2020/21. Die fünfte Woche rückt die gesellschaftliche Teilhabe zudem gesondert in den Fokus. Neben der Abschlussveranstaltung des Wissenschaftsjahres am 29.11. werden am 3.12. Mitglieder des Bioökonomierats in der Ausstellung zu Gast sein und sich den Fragen von Bürgern*innen stellen. Am 4.12. schließt das Begleitprogramm mit einem Bioökonomie-Labor für Kinder.
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Das BMBF fördert mehrere Nachwuchsgruppen, die sich mit der Erforschung sozialer Aspekte der Bioökonomie beschäftigen. - Bioökonomie-Forschung
Mehr Informationen darüber, was Bioökonomie ist und was erforscht wird, gibt es auf den Seiten des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. - Bioökonomie im Schulunterricht
Im Projekt BioKompass wurden Lehrmaterialien für Schulen entwickelt. - Bioökonomie studieren
In Deutschland gibt es inzwischen mehrere Möglichkeiten, um sich einem Studium der Bioökonomie zu widmen. - Wissenschaftsjahr Bioökonomie 2020/21
Gemeinsam mit der Initiative Wissenschaft im Dialog (WiD) richtet das BMBF seit dem Jahr 2000 die Wissenschaftsjahre aus. Das Ziel der Jahre ist, die Menschen stärker für Wissenschaft zu interessieren und den gesellschaftlichen Dialog über Forschung zu befördern. 2020/21steht die Bioökonomie im Mittelpunkt.